Eine Idealvorstellung: In einer guten Zukunft entlastet und bereichert Digitalisierung die Gesellschaft, ohne dass der einzelne Mensch in wichtigen Bereichen zur Nutzung z. B. von Smartphones, bestimmten Apps oder dem Internet gezwungen ist.

Dieser Versuch einer Zielformulierung lässt natürlich viele Fragen offen. Was sind wichtige Bereiche? Ist ‘das’ Internet vergleichbar mit einer ganz bestimmten App und ihren Bedingungen? Was heißt ‘gezwungen’?

Digitalisierung als Merkmal von Gegenwart und Zukunft wird mit ganz unterschiedlichen Gefühlen wahrgenommen. Objektiv nimmt sie schon jetzt in allen Lebensbereichen zu. Während mit Internet und Smartphone zunächst eher zusätzliche Möglichkeiten verbunden waren, scheinen Menschen mittlerweile immer öfter ausgeschlossen oder benachteiligt, die über diese Mittel nicht verfügen oder sie nicht (immer) benutzen wollen.

Welche Situationen fallen euch dazu ein und wo seht ihr das als kritisch bzw. unproblematisch an? Welche Unterscheidungen sind wichtig? Was bedeutet der Erhalt analoger Wege praktisch? Wie könnte man diese Fragen konstruktiv klären?

Unter https://digitalcourage.de/digitalzwang finden sich ein paar Artikel mit Definitionsversuchen, Beispielen und Vorschlägen. Forderungen nach einem ‘Recht auf ein analoges Leben’ werden in verschiedenen Medien diskutiert.

  • ramtirtha@feddit.de
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    1
    ·
    9 months ago

    Dies ist ein gutes Beispiel für den herrschenden Unifomitätszwang. Auf Minderheiten wird keine Rücksicht genommen. Kein Handy: draußen. Keine Gentherapie: draußen. Kritisches Denken: draußen. Was Merkel lange Jahre vorgelebt hat, die Alternativlosigkeit, geht jetzt mit der Ampel richtig in die Praxis. Es ist eine ganz andere Frage, ob man manche Prozesse sinnvollerweise digitalisiert oder ob man die Menschen dazu zwingt, überall und jederzeit mit dem Handy erreichbar zu sein. Über dessen Nachteile und den Preis, den man dafür zahlt, wird, wie über so vieles andere, gar nicht gesprochen.