Ich bin ehrlich gesagt etwas erstaunt, dass Reddit diesem Wunsch nicht sofort nachkommt, sondern das gerichtlich bekämpft. Hätte ich von der Plattform nicht erwartet.
Die haben keine Lust auf den Verwaltungsaufwand, wenn das durchgeht.
Ich denke reddit läuft damit in riesige Probleme, wenn sie den Präzedenzfall setzen würden. Früher gab es subreddits für Darknetmärkte, Porno-subreddits wo sicherlich nicht jedes Bild/Video mit dem Einverständnis aller Beteiligten veröffentlicht wurden, und auch welche mit Material von vermutlich Minderjährigen. Dazu kommen noch politisch Extreme wie Stormfront. z.T. wird es solche Inhalte auch heute noch geben.
Wenn das alles hochkommt, dürfte das mit dem Börsengang mal wieder für ein paar Jahre erledigt sein.
Ich dachte, dass gerade der IPO der Anlass ist, hier etwas “aufzuräumen” und die Inhalte mehr auf den Mainstream zu optimieren.
“aufräumen” im Sinne davon, die Sachen zu bannen/zu verstecken sicherlich. Aber sich jetzt hier weitere Zivil-, oder gar Strafverfahren einzufangen, die dann öffentlich bekannt werden, ist für das IPO eher Gift.
Das kann man doch monetarisieren.
Interessanter Fall. Man muss sich einmal etwas vergleichbares im Fediverse vorstellen. Ich glaube dass bei juristischem Druck quasi jeder Serverbetreiber hier sofort die angeforderten Daten raus rücken würde (verständlicherweise). Hoffen wir dass es zeitnah nicht zu so einem Fall kommt.
Der sicherste Schutz dagegen wäre, die entsprechenden Daten gar nicht erst zu erfassen. Das ist ja quasi auch was Signal macht. Da wurde ja auch schon mehrfach versucht eine Datenherausgabe zu erzwingen, was aber im Wesentlichen daran gescheitert ist, dass Signal die geforderten Daten selbst nicht hat.
“Ups, der USB Stick mit dem 4096 bit Schlüssel für die Luks Partition ist mir leider glatt im Ofen verbrannt. Tut mir leid.”
Schade, dann beschlagnahmen wir einfach alle deine PCs, Server, Tablets, Fernseher, Datenträger und was immer wir sonst noch für relevant halten - und geben es dir in 2 Jahren zurück.
Liebe Grüße, die Polizei.
Machen die auch, wenn du den schlüssel raus rückst. Ist übliches vorgehen. Wenn dein equipment einkassiert wird - abschreiben. Das siehst du nie wieder, oder erst dann, wenn es nicht mehr stark genug für den daily usecase ist, weil so viele jahre vergangen sind.
Das machen die doch auch wenn ich kooperiere.
Nur das ich die Geräte noch länger nicht wieder bekomme wenn ich der Beschlagnahmung zustimme.
2 Jahre? Das Zeug siehst du nie wieder.
Ich denke, wir brauchen uns alle nichts vormachen, dass das Fediverse gegen solche Sachen absolut nicht gewappnet ist. Gerade Instanzen, die von einer einzelnen Person gehostet werden. Man sollte das beim Posten immer im Hinterkopf haben.
Denke ich auch, eine einzelne Person wird wohl kaum gegen ein Auskunftsbegehren gerichtlich vorgehen.
VPN regelt
TOR betritt den Raum
I2p schleicht sich an
Ich setzte TOR+VPN+Schwänze-Betriebssystem+Fremd-WlAN in 500m Entfernung.
in wieweit bringen ip adressen denn heutzutage noch was?
feste öffentliche IPs sind afaik doch heutzutage ne rarität auserhalb von rechenzentren.
Das ist unerheblich, IPs können für einen gewissen Zeitraum dem Endnutzer zugeordnet werden, der sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in Verwendung hatte.
Weißt du wie groß dieser Zeitraum für gewöhnlich ist?
Ich hab mal meine Daten bei Discord angefragt. Zurück kam ein Paket mit 2 json Dateien mit je ca. 80k Zeilen. Jede Zeile entsprach einem Event (Server Verbindung aufgebaut, Anruf beendet, etc.). Die haben soweit ich das erkennen kann seit Erstellung meines Accounts für jedes event die IP Adresse gespeichert von dem das Event ausging.
Das ist abhängig davon, wie lange dein Internetanbieter die dir zugewiesenen IPs speichert. In Deutschland muss es dank der Voratsdatenspeicherung für mindestens 10 Wochen nachvollziehbar sein.
(*) dank der von CDU und SPD mit dem Brecheisen eingeführten Light-Version der Vorratsdatenspeicherung, die beide Parteien eigentlich noch viel drakonischer gestalten wollten.
Tut mir leid, aber das gehört an jeder Stelle nochmal genau so herausgestellt, damit alle stets in Erinnerung behalten, welche beiden überwachungsgeilen Parteien daran maßgeblich die Schuld tragen.
Eben nicht, die IP-Adressen können nur einem Modem zugeordnet werden. Freunde, Verwandte, alle im gleichen Netzwerk haben nach außen die selbe IP.
Störerhaftung gibts zwar offiziell nicht, aber das interessiert die Gerichte in Köln und Hamburg wenig, wenns für die Interessen der Konzerne geht. Und die wenigsten haben Lust, Jahre gegen Abmahnungen und Instanzen zu kämpfen um dann vielleicht irgendwann mal Recht zu bekommen. Die meisten bezahlen einfach ein paar Hunderter, Unterschreiben irgendwas und sparen sich den Stress.
Endnutzer = Anschlussinhaber. Was darunter passiert, zähle ich hier nicht mit, das fiele dann in den Bereich der Störerhaftung, was eine völlig andere Debatte wäre.
Ich möchte auch noch hinzufügen, dass diese Aussage von dir nicht zwangsläufig auf ipv6 zutreffen muss. Es gibt schon die Möglichkeit, öffentliche eindeutige Suffixe pro Gerät zu exponieren und technisch gesehen wäre das dann mit den logs des routers nachstellbar. Das gehört aber alles überwiegend eher in den Bereich der Theorie.
Insbesondere mit Mechanismen wie DS-lite wird das interessant, weil dadurch effektiv eine Gruppe von sonst unabhängigen Nutzern sich nach außen die gleiche IP-Adresse teilen.