Ich starte: mein Onkel und seine Familie haben damit angefangen, mit der DSA 4.0 Starter-Box. Hatten mich als PC-Rollenspieler gleich angefixt. Später dann erst mit Schulkameraden und dann mit Kommilitonen (das war die beste Zeit). Jetzt mit Kindern und nach zwei Wohnortwechseln schläft das Hobby, so sehr mir das Herz blutet.
Wie ist das bei euch?
Ich bin tatsächlich relativ spät eingestiegen. Während dem Studium wollte ich, nach den ganzen Rollenspiel-Computerspielen auch mal das dahinter liegende PnP ausprobieren. Zwei Leute, die Mitspieler gesucht haben, haben mich angeschrieben. Darüber bin ich dann in eine Rollenspielgruppe reingekommen, mit der ich das komplette Studium durchgespielt habe und die Rollenspielgruppe lief, mit leichten Personaländerungen, bis Corona. Seit dem sind ein paar Kinder dazu gekommen und das Ganze etwas eingeschlafen.
Im vorherigen Jahrtausend mit dem hier, als die Boxen noch in jeder gut sortierten Spielwarenabteilung rumstanden…
Fast vor 30 Jahren (ich war 7 oder 8) hatte mein Bruder die Idee gehabt DSA zu spielen. Meine Geschwister und mein Vater waren an Bord und spielten uns durch den Spinnenwald.
10 Jahre später lernte ich jemanden via WoW auf einem Rollenspielserver (de-Die Nachtwache) kennen, welche sogar recht nahe wohnte. Also gings da weiter, interessanterweise ebenfalls mit der Orklandtrilogie, aber mit dem DSA 3 Regelsystem. Das verlief sich leider…
8 Jahre später, ich war in der Berufsschule, fand ich sie via Facebook wieder. Diesmal spielten wir DSA 4.1 und ich als Spielleiter, aber ein Abenteuer (Efferdors Fluch) woran sie als Illustratorin mitgewirkt hatte. Irgendwann kamen andere Systeme dazu (und der Kontakt brauch erneut ab), von Splittermond über Shadowrun zu DnD.
Ach der gute Efferdors Fluch… Das war bei der DSA 4.0 Starter-Box dabei, mit der ich angefangen habe. Die Kneipe in Honingen mit dem Geist, das waren noch Zeiten.
Welches Spielsystem hat dir denn am besten gefallen? Shadowrun habe ich auch zeitweise ausprobiert, aber Aventurien und der hohe Rollenspielanteil bei DSA halten mich doch da dabei (bzw neuerdings spiele ich mit meinen Kids „Hero Kids“, da haben die unglaublich Spaß dran).
Yeah Honingen ist mein Lieblings Dorf und generell finde ich die Region ganz schnuckelig.
Ich bin ein Narrativer Spielleiter, und da ist mir der Crunchanteil von DSA einfach zu hoch. Zudem kommt halt auch das in 4.1 die Regeln über dutzende Bücher verteilt ist, was zwar gut fürs Geschäft aber einfach unhandlich am Tisch ist (Heldensoftware sei dank).
Aventurien, ja das ist ein schönes Setting, nur das Spielsystem werfe ich gern getrost in die Tonne; bitte nicht den Bannstrahler auf mich hetzen für diese ketzerische Aussage :D
Shadowrun spielte ich gern weil auch hier das Setting zusagt, ich liebe SciFi und Cyberpunk. Zudem ist es wunderbar dreckig. Die Corpos gewinnen immer und man selbst ist nur eine Nummer wenn überhaupt im System.
Persönlich finde ich zum Spielleiten d20 Systeme hervorragend, super flexibel und geringer Crunch. Und mith Pathfinder (wir sind kürzlich gewechselt) und Starfinder in einer anderen Runde stimmt mit meinen Anforderungen sehr gut überein.
Ich hab zwar nicht DSA, aber ab und zu mal andere PnP Systeme zusammen mit ein paar Kumpels gespielt. DSA wollte ich immer mal ausprobieren, bin aber ein bisschen abgeschreckt, weil es irgendwie so ein riesen Universum/Regelset zu sein scheint. Oder täusch ich mich da?
Ja, die Welt ist groß (vielleicht nicht flächenmäßog, aber sehr detailliert ausgearbeitet). Und es gibt tausendundeine Regel. Aber: ihr müsst die ja nicht alle nutzen. Mit DSA5 ist einiges unkomplizierter geworden, ihr könnt eigentlich alles mit dem Grundregelwerk spielen — und wenn ihr tatsächlich nur die Crunch-Werte braucht findet ihr alles kostenlos online im Regelwiki. Und ihr müsst ja nicht den offiziellen aventurischen Hintergrund bespielen. Spielt ein Dorf im Wald wo irgendwas passiert, und euren Helden ist es ganz egal welcher Adlige im letzten Aventurischen Boten einer Intrige zum Opfer gefallen ist. Nur Mut!
Hm, ich will mich auf alle Fälle da mal reinfuchsen. Vielleicht hab ich nach der Klausurenphase etwas Zeit das anzugehen :)
Der alte Mann kommt um die Ecke seiner windschiefen Hütte geschlurft, einen großen Humpen helles Ferdoker in der Hand. Sein Gesicht ist gezeichnet von den Jahren und den Abenteuern, die er auf Aves Pfaden in seiner Jugend erlebt hat. Seine wettergegerbte Haut weist darauf hin, daß ihm auch Efferds Gefilde nicht gänzlich unbekannt sind. Er lässt sich auf der Bank unter der Blutulme, die seinen Garten ziert nieder und nimmt erst einmal einen großen Schluck. Immer wieder wenn er hier auf seinem Lieblingsplatz unter der alten Ulme sitzt muss er kichern, wenn er sich an die Geschichte mit den drei Magiern erinnert, die seine Ulme fällen wollten. Ob sie noch heute nach dem hinkenden Kobold mit dem getupften Bart suchten, dem die Ulme angeblich gehörte?
Es schepperte hinter der Hütte und kurz darauf kam sein Enkel um die Ecke geflitzt.
“Opa” schrie der fünfjährige und sprang ihm engegen. Der alte lächelte und strich dem Jungen sanft über das dunkle Haar.
“Opa, heute musst du mir endlich erzählen, wie alles angefangen hat!”, rief der Junge begeistert. “Alles?”, fragte der Alte.
“Alles!”, bestätigte der Knirps, krabbelte auf seinen Schoß und schaute den Alten mit seinen großen, braun Augen von unten an.
“Na, das wird ein langer Abend”, stellte der Alte fest und begann zu erzählen:
“Weißt du, mein Junge, damals, als Tobrien noch frei war und das DSA noch fünf Eigenschaften hatte und dein alter Opa noch ein Jungspund war, da war es eigentlich zunächst überhaupt nicht in seinem Sinne ins Abenteuer zu ziehen. Viel zu gefährlich und überhaupt, eigentlich wollte ich lieber ein wenig Tagewerk vollbringen und bald faul und bequem werden. Meine Laute spielen und das Leben geniessen. Aber dann kamen die alten Freunde daher, Haulat, Jago und Ironil, der alte Halbelf und hatten eine Schatzkarte gefunden. Eine echte Schatzkarte, kannst du das glauben?”
Der Kurze schaute ihn nur weiter mit großen Augen an. Der Alte lachte.
“Ja, das habe ich auch nicht. Aber nach vielen hin- und her - und einigem Meskinnes möcht ich meinen - liess ich mich dann doch breitschlagen und so packten wir unsere wenigen Habseligkeiten zusammen, schliefen unseren Rausch aus und machten uns am nächsten Morgen auf den Weg.
Ja, so fing das alles an. Und dann lernte ich ja noch deine Großmutter Amanita kennen, die auch immer für ein Abenteuer zu haben ist, und so zogen wir künftig alle gemeinsam durch Aventurien und erlebten viele spannende Abenteuer. Und zum Lautespielen bin ich dann ja doch noch dann und wann gekommen.”So ähnlich werde ich das in wenigen Jahren meinen Enkeln erzählen. Ich hoffe bis dahin noch die windschiefe Hütte mit der Blutulme zu finden, in der ich mich dann zur Ruhe setze. Werde aber vermutlich auch noch dann mit meiner Online-Gruppe per TS und Roll20 spielen.
Schön erzählte Geschichte, zu dem Lieblingsplatz unter der Blutulme würd ich mich ja grad dazu setzen. Klappt das gut für euch mit einer Online-Gruppe? Wir hatten das im Corona-Lockdown mal probiert, aber es hat doch irgendwie so viel Drumherum und Flair gefehlt dass wir das nicht beibehalten haben…
Es ist allemal besser als nicht spielen. ;) Mit roll20 (oder anderen virtuellen Spielhilfen) lassen sich mE schon recht gut Stimmung erzeugen. Schade ist, das die Mimik verloren geht, man muss das dann erwähnen: “ich grinse breit”. :D
Solltest du nochmal nach einer Gruppe suche, ich habe meine über die Drachenzwinge gefunden: drachenzwinge.de