• 7 Posts
  • 49 Comments
Joined 7 months ago
cake
Cake day: June 21st, 2024

help-circle


  • Er geht ja auf mehrere Thesen ein:

    Erstens: Um den Gedenktag zu berechnen, beziehen Sie sich auf die Einkommensbelastungsquote, also den Anteil von Steuern und Abgaben im Verhältnis zum Volkseinkommen. Die Quote liegt bei 52,6 Prozent, daraus ergibt sich aufs Jahr gerechnet der 11. Juli. Nur ist das Volkseinkommen die falsche Größe. Denn beim Volkseinkommen sind alle indirekten Steuern, zum Beispiel die Mehrwertsteuer, die Grundsteuer oder die KFZ-Steuer, schon abgezogen. Einfache Mathematik: Wenn diese Steuern beim Zähler berücksichtigt werden (über dem Bruchstrich), aber beim Nenner nicht (unter dem Bruchstrich), ist das Ergebnis nach oben verfälscht. Richtig wäre das Nettonationaleinkommen zu nehmen, bei der Größe sind die indirekten Steuern noch nicht abgezogen. Dann allerdings wäre das Ergebnis ein paar Prozentpunkte kleiner, weil der Nenner sich vergrößert.

    Das kann ich verstehen.

    Zweitens suggeriert das Framing „bis zum Juli nur für Steuern und Abgaben arbeiten“, dass der Staat die gezahlten Steuern für sich selbst verwendet und verschlingt. Der Staat stellt aber öffentliche Infrastruktur und Daseinsvorsorge her: Schulen, Brücken, Krankenhäuser, Richter, Polizisten, Lehrer und so weiter. Ohne Daseinsvorsorge würde Gesellschaft nicht funktionieren. Wenn jeder seine eigenen Straßen bauen müsste, keine Polizisten für Ordnung sorgten und die Krankenhäuser nach der Kreditkarte fragten – was wäre das für eine Welt?

    Naja, seine Aufgabe zur Instandhaltung der Infrastruktur wurde vom Staat über Jahre vernachlässigt (siehe Schienen, Zustand Straßen & Brücken).

    Drittens beziehen Sie Sozialabgaben mit in die Berechnung ein. Auch das ist irreführend. Aus der Rentenversicherung etwa ergibt sich doch ein individueller Rentenanspruch. Das Geld verschwindet nicht beim Staat, wie Sie mit Ihrer Berechnung suggerieren. Würde man die Rentenversicherung herausrechnen, würde die Belastungsquote noch weiter sinken, vielleicht sogar knapp unter 40 Prozent. Dann wäre der Steuerzahlergedenktag schon im Mai!

    Mein Beitrag zur Rentenversicherung ist ein Versprechen, welches je nach politischer Situation viel oder weniger wert ist.



  • Seven@feddit.orgOPMtoDeutschland@feddit.org132 Milliarden und 887 Millionen Euro
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    3
    arrow-down
    13
    ·
    8 days ago

    Steuern für Ultrareiche halte ich für 0 durchsetzbar, wenn es da keinen politischen Willen weltweit gibt. Ansonsten gehen die einfach mit ihrem Geld in ein anderes Land. In einer idealen Welt bin ich bei dir, aber in der Realität halte ich das für unmöglich.

    Ich hätte noch eine 3. Möglichkeit: Wäre aus meiner Sicht das Solidarsystem auch auf alle Schultern zu verteilen: Alle zahlen in die gleiche Rentenversicherung. Und zwar auch die Ärzte, Anwälte, Architekten, Beamte, Selbstständige. Ja, wirklich alle. Und das machen wir auch bei der Krankenversicherung so.















  • Angesichts der aktuellen Situation handelt es sich schon um einen ganz guten Abschluss. Wenn man VW, Audi und die US Wahlen ansieht ist das nicht ganz verkehrt.

    Und letztes Mal war es Corona, dann die Inflation der Energiepreise. Es gibt immer einen Grund. Außerdem hat VW & co ja nochmal einen eigenen Tarifvertrag und viele variable Zahlungen können ausgesetzt werden bei schlechter wirtschaftlicher Performance.

    Wie viele waren bei euch denn auf den Warnstreiks? Bei uns kannst du das an 2 Händen abzählen und das bei einem Standort mit über 2000 Leuten.

    Das kann ich dir nicht beantworten. Mein Job findet fast ausschließlich Remote statt oder ich bin auf Dienstreise. Keine Ahnung, was die da gemacht haben. Ich bin da aber auch ein Sonderfall am Standort.

    Im Gegensatz zu den Fertigungsstandorten sind hier aber auch nur 10% gewerkschaftlich organisiert was natürlich dann auch für einen Fokus in der Gewerkschaft sorgt.

    Das habe ich auch so germerkt und finde es echt schade. Wir würden nicht so gut verdienen, wenn es die Gewerkschaft nicht gibt.


  • Als IG-Metall Mitglied fällt es mir total schwer mit dem Ergebnis umzugehen. Ich profitiere seit Jahren von einem starken Tarifvertrag, aber die Ergebnisse der letzten Jahre sind einfach mittelmäßig und oft fühle ich mich als jemand aus dem Büro schlecht vertreten.

    Ja klar, ich könnte mich mehr engagieren. Aber die Gewerkschaft ist sehr altbacken organisiert und die jungen, aktiven Mitglieder kommen häufig auch aus dem fertigungsnahen Bereich. Während die Gewerkschaft Arbeitsplätze in der Fertigung bis aufs Blut verteidigt, arbeite ich bereits heute remote in internationalen Teams. Da hat man die Auslagerung der Jobs ins Ausland hingenommen.


  • Es ist halt irgendwie so historisch gewachsen, dass es beide Communities gibt.

    Wenn ich mich Richtung reddit orientiere, dann gibt es da zwar mehr Zersplitterungen, aber es landet da fast alles im großen Topf bei Dach. Das hab ich damals quasi auch mit Dach nachbilden wollen.

    Wir können da natürlich stärker moderieren, aber ich halte das nicht für zielführend.

    Communities zusammen legen ist auch wieder so eine Sache („mich interessieren aber nur die Deutschland Themen, was soll das mit der Schweiz jetzt?“).

    Ich wünschte, es gäbe Flairs.