Die Ermittlungen über die mutmaßlichen Täter gehen voran. Neun Verdächtige werden derzeit in Polizeigewahrsam verhört. Sieben von ihnen waren auf der Flucht in der Nähe von Toulouse aufgegriffen worden. Gegen sie wird wegen Mordes und versuchten Mordes in einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Nach Angaben des Staatsanwalts von Valence, Laurent de Caigny, wollten sie sich über Spanien nach Nordafrika absetzen.
Unter den Festgenommenen befindet sich demnach auch der mutmaßliche Mörder. Es handelt sich um einen 20 Jahre alten Mann mit französischer Staatsbürgerschaft, der bereits zweimal vorbestraft ist. Der Staatsanwalt erläuterte, dass er wegen Hehlerei sowie wegen Tragens einer Hieb- oder Stichwaffe ohne rechtmäßigen Grund zu Geldstrafen verurteilt wurde. Dem jungen Mann war das Tragen einer Stichwaffe in dem Urteil vor zwei Monaten für die Dauer von zwei Jahren untersagt worden.
Die Polizeiverhöre können bis zu 96 Stunden dauern, weitere Festnahmen seien zu erwarten. Drei der Verdächtigen sind noch minderjährig, aber über 16 Jahre alt. Die anderen sind zwischen 19 und 22 Jahre alt. Die meisten seien der Justiz bereits wegen Gewalt- oder Rauschgiftdelikten bekannt, so der Staatsanwalt. Anders als bei volljährigen Verdächtigen in Frankreich üblich, wurden ihre Vornamen nicht bekannt gegeben. Das rechtsextreme Magazin „Valeurs Actuelles“ schrieb unter Berufung auf Justizkreise, sie seien alle „nordafrikanischen Typs“.
Klar, euch jüngeren sagt der Zeitungsvergleich natürlich nichts. Mal anders: Dieses Jahr (2023) dürften in Frankreich bereits über 600 Menschen einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sein. Sie starben durch Mord, Totschlag, usw. Von wie vielen davon hast du gehört? Sowas ist normalerweise keine Nachricht wert.
Das heißt aber nicht, dass Mord und Totschlag normal sind. Pro 100.000 Einwohner in Frankreich stirbt pro Jahr nur etwas mehr als 1er durch so ein Verbrechen.
Wahrscheinlich komme ich jetzt wieder rüber wie der abgebrühte Eisklotz. Aber es hilft ja nichts, wenn man die Augen vor den Tatsachen verschließt. Es ist gut, dass es dich mitnimmt, wenn Menschen leiden. Wenn du dich jetzt aber nur deinen Gefühlen hingibst, dann behandelst du solche Kriminalfälle wie ein Kinobesucher einen Film. Zu wissen, dass Menschen leiden, nimmt mich auch mit, aber ich habe mir angewöhnt, solche Tragödien nicht an mich rankommen zu lassen, weil ich lieber über Lösungen nachdenke, als einfach nur zu fühlen.