Adenosinrezeptorhemmung induziert aber auch die Ausschüttung von Katecholaminen. Das ist Biochemie, es gibt (de facto) nichts das nur eine Sache macht oder nur an einem Ort wirkt.
Ja schon, aber dadurch das ein Rezeptor gehemmt wird, der sonst aktiv wäre und die Ausschüttung der anderen Transmitter drosselt. Wenn der Rezeptor nicht aktiv ist, kann er auch nicht gehemmt werden. Ist natürlich nicht schwarz/weiß, weil immer ein paar Rezeptoren aktiv sein werden, aber das ist der beschriebene Zustand von ausgeschlafen. Dann hat Koffein kaum noch eine Wirkung, weil nur wenige aktive Rezeptoren gehemmt werden können.
Würde man stattdessen Amphetamin nehmen, wenn man ausgeschlafen ist, wird man dagegen “noch wacher”. Es sorgt unabhängig von Rezeptoren zur Ausschüttung von Dopamin und Noadrenalin, die dann “wacher” machen. Natürlich gibt es da dann auch ein Obergrenze, wenn das System schon unter “Vollast” ist, vorausgesetzt, dass man bis dahin nicht an den Nebenwirkungen verreckt.
Oder mit einer Analogie am Auto. Man kann auch mit angezogener Handbremse fahren und Koffein löst die Handbremse. Wenn die gelöst ist, kann man nicht noch weiter lösen. Man kann aber das Gaspedal noch weiter durchtreten, bis auch da das Maximum erreicht ist. Das Gaspedal durchtreten wirkt jedoch auch gegen die angezogene Handbremse.
Ist natürlich nicht schwarz/weiß, weil immer ein paar Rezeptoren aktiv sein werden
Und genau das ist der Punkt, und die Dosis-Wirkungs-Beziehung ist bei Rezeptoren in aller Regel nicht linear. Die Adenosinrezeptoren beeinflussen Glutamat, GABA und Dopamin, und Koffein bindet auch noch direkt an weitere Rezeptoren.
Ich geh voll mit, dass “Kaffee macht nicht wach. Kaffee macht weniger müde” eine gute Faustformel ist. Aber das so als abschließende, umfassende Erklärung darzustellen ist falsch. Wenn man das bezweifelt kann man ja einfach mal gut ausgeschlafen eine Handvoll Koffeintabletten schlucken* und dann berichten, ob die Version aus der Vorlesung wirklich die gesamte biochemische Komplexität abbildet oder sich da doch irgendwas tut.
damit hast du natürlich recht. Es bleibt eine Vereinfachung.
Ich habe einmal nach einer durchgearbeiteten Nacht den nächsten Tag sehr viel Kaffe getrunken. War dann zwar nicht müde im Sinne von einschlafen, trotzdem erschöpft, und alles war komisch. Ist nicht empfehlenswert.
Adenosinrezeptorhemmung induziert aber auch die Ausschüttung von Katecholaminen. Das ist Biochemie, es gibt (de facto) nichts das nur eine Sache macht oder nur an einem Ort wirkt.
Ja schon, aber dadurch das ein Rezeptor gehemmt wird, der sonst aktiv wäre und die Ausschüttung der anderen Transmitter drosselt. Wenn der Rezeptor nicht aktiv ist, kann er auch nicht gehemmt werden. Ist natürlich nicht schwarz/weiß, weil immer ein paar Rezeptoren aktiv sein werden, aber das ist der beschriebene Zustand von ausgeschlafen. Dann hat Koffein kaum noch eine Wirkung, weil nur wenige aktive Rezeptoren gehemmt werden können.
Würde man stattdessen Amphetamin nehmen, wenn man ausgeschlafen ist, wird man dagegen “noch wacher”. Es sorgt unabhängig von Rezeptoren zur Ausschüttung von Dopamin und Noadrenalin, die dann “wacher” machen. Natürlich gibt es da dann auch ein Obergrenze, wenn das System schon unter “Vollast” ist, vorausgesetzt, dass man bis dahin nicht an den Nebenwirkungen verreckt.
Oder mit einer Analogie am Auto. Man kann auch mit angezogener Handbremse fahren und Koffein löst die Handbremse. Wenn die gelöst ist, kann man nicht noch weiter lösen. Man kann aber das Gaspedal noch weiter durchtreten, bis auch da das Maximum erreicht ist. Das Gaspedal durchtreten wirkt jedoch auch gegen die angezogene Handbremse.
Und genau das ist der Punkt, und die Dosis-Wirkungs-Beziehung ist bei Rezeptoren in aller Regel nicht linear. Die Adenosinrezeptoren beeinflussen Glutamat, GABA und Dopamin, und Koffein bindet auch noch direkt an weitere Rezeptoren.
Ich geh voll mit, dass “Kaffee macht nicht wach. Kaffee macht weniger müde” eine gute Faustformel ist. Aber das so als abschließende, umfassende Erklärung darzustellen ist falsch. Wenn man das bezweifelt kann man ja einfach mal gut ausgeschlafen eine Handvoll Koffeintabletten schlucken* und dann berichten, ob die Version aus der Vorlesung wirklich die gesamte biochemische Komplexität abbildet oder sich da doch irgendwas tut.
*don’t try this at home
damit hast du natürlich recht. Es bleibt eine Vereinfachung.
Ich habe einmal nach einer durchgearbeiteten Nacht den nächsten Tag sehr viel Kaffe getrunken. War dann zwar nicht müde im Sinne von einschlafen, trotzdem erschöpft, und alles war komisch. Ist nicht empfehlenswert.