Der Verband beobachte eine Verminderung des Fettgehalts zwischen 0,01 und 0,04 Prozent - bundesweit. “Wenn man das summiert, dann ist das sehr viel”, erklärt Seufferlein.
“Och, dann summier’s halt nicht!”, möchte ich da rufen. Ich möchte doch nicht den ganzen Butterbestand bundesweit kaufen, ich möchte nur ein Päckchen Butter.
Laut Milkipedia werden für ein Päckchen Butter etwa 4,5 l Milch gebraucht. 0,04% von 4,5 l sind weniger als 2 ml. Und das treibt jetzt die Preise hoch?
Wo ist mein Denkfehler?
Du hast den Kapi/utalismusfaktor vergessen. Dann geht die Gleichung auf. Und immer Limes gegen unendlich.
Die Milchindustrie ist abstrakt, das ist dein Denkfehler. Stell dir vor du hast ne Molkerei.
Rein kommt “Rohmilch”, mit saisonal wechselnden Bestandteilen, Fettanteil zwischen 3,5 und 5%. Die zerlegst du in ihre Bestandteile: Fett, Wasser, Eiweiße, Laktose… und behandelst sie vor, erhitzt das Wasser um Bakterien zu töten etc.
Danach wird sie wieder zusammengesetzt, genau in dem Verhältnis wie du gerne Profit machen würdest. Fett wird für deine teuersten Produkte gebraucht, Käse, Butter, Quark, Joghurt - Milch ist der beste Weg das viele Milchwasser loszuwerden. Jetzt kannst du optimalisieren, je nach Preisen, Fettgehalt und Eingangsrohstoff. Ein Gramm Fett im Käse liefert dir mehr als in allen anderen Produkten, also ist dein Käseausgangsventil so weit offen, wie der Markt dir das Zeug abnimmt. Aber so, dass du noch genug Fett für die Milch hast, um das viele Milchwasser nicht wegschütten zu müssen. Butter, Quark und Joghurt (usw.) bekommen also was übrig bleibt. Was sich wie viel lohnt, bestimmt der Preis und Fettanteil. Wenn jetzt also weniger Fett in der Rohmilch ist, hast du weniger davon “übrig” für nicht-Käse. Wenn Quark ein Mode Sportgetränk mit flotten Margen wird, machst du mehr davon.
Milchprodukte sind alles Nebenprodukte in der Milchkette, und die Ausgangsventile sind gerade so weit auf, dass der meiste Gewinn erzielt wird. Darauf wird laufend optimalisiert. Butter hat aus Sicht der Molkerei das Pech fast pures Milchfett zu sein, ohne das Zehnfache von Quark zu kosten, oder das doppelte von Käse.
Das erklärt irgendwie immer noch nicht, warum “Verminderung des Fettgehalts zwischen 0,01 und 0,04 Prozent” so eine große Auswirkung hat.
Entweder sie benutzen 0,1% des Fettes pro Stunde für Butter oder ihnen war die Ausrede gerade recht.
Braucht man für Butter nicht “dickere” Milch? Ich meine in einem Podcast gehört zu haben dass der Klimawandel schon dafür gesorgt hat dass dich deutlich weniger der Milch zum Buttererzeugen eignet
[…] sattelte er auf Pferde um. Beide sind froh, jetzt ihre eigenen Preise machen zu können und nicht länger von den schwankenden Milchpreisen abhängig zu sein.
Hä? Für was machen die jetzt eigene Preise? Milch bekommen die aus den Pferden ja sicherlich nicht.
Tatsächlich gibt es auch Pferdemilch. Ist aber eher ein Thema in Zentralasien und in Deutschland allenfalls eine extreme Randerscheinung.
Und wie kommt es zu dieser Verminderung des Fettgehalts, wie kann das bundesweit passieren? Ist das in anderen Ländern auch so?