Aus dem WDR-Bericht über SenseBox:

Ein kleines Kästchen, das sich bequem unter den Fahrradsattel befestigen lässt und bei der Fahrt ununterbrochen Daten sammelt, mit Hilfe von Sensortechnologie. […]

“Am wichtigsten ist die Erfassung des Mindestabstands zu einem überholenden Auto. Die muss mindestens 1,5 Meter betragen”, betont Felix Erdmann.

Wenn man nun wüsste, auf welchen Straßenabschnitten der Abstand besonders klein und wo Verbesserungsbedarf ist, könnte das Stadtplanern möglicherweise weiterhelfen. Und aus Autofahrern vielleicht Fahrradfahrer machen.

Webseite von SenseBox

Eine ähnliches Projekt ist OpenBikeSensor, welches auch ADFC unterstützt

  • muelltonne@feddit.org
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    12 days ago

    Ich find’s eigentlich gut und würde mir auch so eine Box für das Fahrrad basteln, aber: Ich habe mittlerweile null Vertrauen darauf, dass dann auch irgendwas passiert. Natürlich weiß meine Stadt schon aufgrund des Unfallatlas, wo die kritischen Stellen sind. Wo eng überholt wird. Wo viele Fahrradunfälle passieren. Welche Stellen haarig sind. Solche SenseBox-Daten könnten das alles noch anreichern mit Daten zu Erschütterungen (=schlechte Radwege) und gefährlichen Überholmanövern.

    Aber: In der Realität fahre ich gerade selbst an kritischen Engstellen auf Hauptradrouten, die täglich von tausenden Radfahrern genutzt werden, über nasses, rutschiges und seit Wochen nicht entferntes Laub. Selbst an gefährlichen Stellen mit vielen Unfällen habe ich noch nie eine Kontrolle gesehen. Ich fürchte, dass daher auch Daten aus so einer Box einfach ignoriert werden

    • dubak@feddit.orgOP
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      11 days ago

      Ich habe mittlerweile null Vertrauen darauf, dass dann auch irgendwas passiert. Natürlich weiß meine Stadt schon aufgrund des Unfallatlas, wo die kritischen Stellen sind.

      Die Unfälle waren unter der alten StVO wichtig, weil die Kommune erst nach Unfällen Autoverkehr einschränken durfte. Die neue StVO ändert das und weitere Informationsquellen werden für die Kommune relevant. Bei einer nicht kooperativen Kommune kann man versuchen durch Klagen Änderungen zu erzwingen. Es wird dann ein unabhängiges Gutachten beantragt und Messungen von Privatpersonen spielen vor Gericht keine Rolle. Um die Erfolgsaussichten und Priorität solcher Klagen abzuschätzen wird es aber sehr wichtig sein gute Daten und Messungen von Privatpersonen zu haben.

      Unabhängig von der Verkehrspolitik, finde ich die Datenlage sehr verbesserungsbedürftig. Z. Bsp. www.schulwege.de verwendet alle verfügbare Daten um einen Schulweg zu empfehlen. Ich fand die Empfehlungen sehr schlecht. Zur Qualität der Fahrbahn gibt es fast keine Information und entsprechend empfiehlt die Webseite Wege mit einem ungeeigneten und gefährlichen Fahrbahnbelag.