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    1 day ago

    Ich bin absolut dafür und warte schon seit jeher darauf dass es mal jemand ausspricht, alleine diese Forderung ist für mich ein großes Argument grün zu wählen.

    Es ist auch in keinem Fall eine Doppelbesteuerung, weil es nur um die Erträge geht und nicht um den Kapitalstamm. Die Leute waren arbeiten, haben Steuern gezahlt und von dem Rest Aktien gekauft. Dieser Wert bleibt doch steuerfrei erhalten. Nur die Erträge, also sprich die Zinsen, die zu dem durch Erwerbsarbeit verdienten Geld dazu kommen, nur die würden abgabepflichtig.

    Freibeträge für private Vorsorge sind sicherlich sinnvoll und die Anwendung der Beitragsbemessungsgrenze macht in dem Kontext natürlich keinen Sinn. Aber ich habe es auch nicht so verstanden dass die Forderung der Grünen Freibeträge ausschließt oder die Bemessungsgrenze unverändert anwenden will.

    Sicherlich liegt hier noch nicht der fertig ausgearbeite Gesetzesvorschlag vor und es gibt noch viele Fragen zu klären. Aber ist das jetzt die Kritik? Habeck macht nen Vorschlag ohne alle Detailregelugen schon parat ausgearbeitet zu haben? Wichtig ist doch erstmal dass das Thema aufgemacht und angegangen wird. Alleine das ist für mich ein seltener Lichtblick in diesem Wahlkampf.

    • aaaaaaaaargh@feddit.org
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      1 day ago

      Würde dieser Vorschlag eindeutig nur für reiche Menschen Anwendungen finden, wäre ich nicht dagegen, wenngleich ich den Zusammenhang zwischen Sozialversicherung und Aktienerträgen nicht direkt sehe, aber das mal hinten angestellt.

      Meine Sorge ist, dass das jetzt aber diejenigen trifft, die privat vorsorgen, weil das staatliche Rentensystem für die entsprechende Generation nicht mehr funktioniert. Das wäre hochgradig unfair und solange ich hier keinen Kennwert sehe, der das eindeutig ausschließt, kann ich so eine Idee nicht gutheißen.

      Warum geht man stattdessen nicht endlich mal die Vermögenssteuer an? Das wäre aus meiner Sicht deutlich zielgerichteter, aber das scheint sich niemand zu trauen.

      • daw@feddit.org
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        1 day ago

        Statt einer Vermögenssteuer eine Vermögensertragssteuer… Beides mit dem selben Ziel. Bei einer Vermögenssteuer würden alle deine Argumente genauso ziehen. Ich verstehe nicht in wie fern die Vermögenssteuer in den Absichten und dahinter stehenden Werten fundamental anders ist

        • aaaaaaaaargh@feddit.org
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          1 day ago

          Die greift eben erst bei hohem Vermögen. Ich will doch nur verhindern, dass die, die heute für sich selbst vorsorgen, weil das Rentensystem ihnen nichts mehr leistet, morgen auch noch die Zeche dafür zahlen müssen.

          Die Vermögenssteuer existiert bereits und ist einfach nur ausgesetzt. Das wäre doch wesentlich einfacher, dieses Instrument wieder zu aktivieren anstatt ein neues, bisher sehr unausgegorenes Instrument einzuführen.

          • smokeysnilas@feddit.org
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            1 day ago

            Die Rücksicht auf private Vorsorge macht ja auch Sinn und ist richtig. Das ist aber doch absolut kein Widerspruch beides unter einen Hut zu bringen, die Ideen wurden ja schon genannt und sind auch nicht kompliziert.

            Ich sehe es aber auch eher so: ohne Abgaben auf Kapitalerträge würden doch nur die Abgaben auf Erwerbsarbeit stärker steigen. Und dann würde der Spielraum für private Vorsorge auch weniger, gerade für diejenigen die es nötig hätten.

            Warum also nicht Arbeit entlasten und dafür Kapitalerträge belasten? Wer sowieso beides hat für den ändert sich nicht viel. Wer von Kapitalerträgen lebt muss halt seine Finanzen überdenken. Finde ich erstmal richtig.

            Ansonsten kann ich nur empfehlen am Monatsende mal die Gehaltsabrechnung und die Depotabrechnung nebeneinander zu legen. Im aktuellen System wird halt jeder der von Erwerbsarbeit lebt extremst bestraft und der reich geborene Rest extrem begünstigt. Wollen wir das wirklich so haben?

            • aaaaaaaaargh@feddit.org
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              1 day ago

              Nein, natürlich wollen wir das nicht so haben. Wir sind da doch einer Meinung. Aber es ist nirgends die Rede davon, dass Erwerbsarbeit durch die Belegung von Kapitalerträgen mit Sozialabgaben entlastet wird. Gleichzeitig wird nicht konkret genannt, ab wann diese Abgaben fällig sind. Das ist doch mein ganzer Punkt.

              Stell dir vor, Abgaben auf Arbeit werden nicht reduziert und gleichzeitig keine faire Freigrenze für Kapitalerträge geschaffen. Das wäre doch nicht fair. Darum geht es mir einfach nur und ich finde die Vermögenssteuer hier wesentlich differenzierter.

              • smokeysnilas@feddit.org
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                1 day ago

                Aber das hängt doch zusammen, die Sozialsysteme haben einen Finanzbedarf und der wird aktuell auf die Erwerbstätigen umgelegt. Wenn der Finanzbedarf teilweise anders gedeckt wird dann sinkt der Anteil für die Erwerbstätigen.

                Z.B. Krankenkassenbeiträge unterliegen ja auch nicht ganz der politischen Willkür sondern es gibt da schon Regeln wie die Beiträge bedarfsgerecht festgelegt werden. Insofern müsste sich schon der Bedarf deutlich erhöhen, ansonsten wäre die Entlastung der Arbeiter doch ein Automatismus.

                Jetzt kann man natürlich anführen, dass mit Maskenkäufen und Gematik Abenteuern die Finanzierung im Gesundheitssystem alles andere als wirklich Bedarfsgerecht ist und am eigentlichen Versorgungsbedarf schon auch mal vorbei geht. Aber dann reden wir über allgemeine Korruptionsbekämpfung, die ist immer gut und richtig. Aber deswegen kann man doch so eine Reformidee nicht ablehnen, nach dem Motto dem Staat ist grundsätzlich nicht zu trauen?

                • aaaaaaaaargh@feddit.org
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                  23 hours ago

                  Das hab ich damit überhaupt nicht gesagt. Sieh mal, mir geht es um ein Mittel, das reale Umverteilung von reich nach arm ermöglicht. Da sehe ich die Vermögenssteuer als deutlich schärferes Schwert. Ich habe die Sorge, dass so eine Reform hier diejenigen trifft, die sich mit ihrer Erwerbstätigkeit selbst vor Armut im Alter schützen wollen, da ihnen das Sozialsystem keine Sicherheit garantieren kann.

                  Ich weiß nicht, warum man hier so reflexartig gegen diese Aussage ist. Ich glaube, da gibt es viele Vorurteile und ein falsches Verständnis dessen, was Reichtum bedeutet. Ich will definitiv Reichen an ihr Geld und ich will, dass dieser Reichtum der Gesellschaft zugute kommt. Ich finde nur diese Idee hier schwammig, redundant und damit unnötig angreifbar.

                  • smokeysnilas@feddit.org
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                    11 hours ago

                    Warum ist es denn entweder oder? Vermögenssteuer kann ja auch ein geeignetes Werkzeug sein.

                    Aber warum nicht die Kapitalerträge auch heran ziehen? Man würde letztlich auch den Zinseszins dämpfen und damit vermeiden dass sich unanständig große Vermögen überhaupt bilden können.

                    Und was ist denn mit dem Gedanken die Sozialsysteme besser zu finanzieren, damit sie eben doch wieder Sicherheit bieten können und die Bedeutung der privaten Vorsorge damit gar nicht mehr so stark gegeben ist?