Das Medianvermögen in Deutschland liegt irgendwo in der Nähe von 65 000€. 1 mio zu besitzen ist eher untypisch.
Über die Hälfte der deutschen wohnen zur Miete, viele der anderen Hälfte (z.b. als Kinder oder verwandte Leuten, die Häuser besitzen) besitzt auch kein Haus. Der großteil der deutschen wird sich nie ein Haus leisten können.
Das Mediannettoeinkommen in D liegt irgendwo bei 1400€. Du müsstest 60 Jahre lang durcharbeiten und keinen cent ausgeben, keine Miete, kein essen, um 1 mio anzusparen. Leute, die 1 mio haben verdienen entweder sehr überdurchschnittlich oder haben gut geerbt. Und ich sage das vollkommen wertungsfrei, einfach nur, um die Million einzuordnen
Zinsen machen das ganze dann doch noch etwas schneller (selbst 3% verdreifachen über 40 jahre das geld, und viel steuern drauf zahlen tut man ja nicht), aber ja. Ich weiß nicht, was man für unrealistische standards haben muss, um zu behaupten, dass 1 millionen Euro gar nicht so viel wären. Klar ist man dann nicht stinkreich, aber selbst vielen weniger verdienenden in Deutschland geht es noch besser als einem Großteil der Weltbevölkerung, und Millionäre sind da nochmal krass drüber (klar waren sie das vielleicht nicht immer, das baut sich ja auf, aber die allermeisten kommen nie auf das level von Sicherheit).
Und Leute die 1400€ netto erarbeiten, mussten auf 100% ihrer einnahmen Sozialabgaben zahlen jemand der 10 000 € brutto verdient muss nur auf 50% seines Einkommens Sozialabgaben zahlen. Jemand der 20 000 verdient nur auf 25%. Das finde ich schon asozial muss ich sagen. Und wenn man Gewinn fürs nichts tun (meine das neidfrei) durch Zinsen oder Dividenden bekommt, einfach nur, weil man Kohle hat und jemand anderes dafür arbeitet (entweder die angestellten der Firma oder der/die verschuldete, der/die die Zinsen auf den Kredit zahlt) soll das ersten geringer (25%) als das andere Einkommen versteuert werden und dann noch komplett frei von Sozialabgaben sein? Ich checke die Logik, warum die forderung danach scheiße sein soll, immer noch nicht
Das war ein Beispiel- mir ist durchaus bewusst, dass man nicht von einem Dorf auf alles schließen kann. Was mieten damit jetzt zu tun haben, ist mir nicht unmittelbar bewusst.
Nichtsdestotrotz ist eine Million doch ein mächtiger Haufen Geld, den man in den allermeisten Berufen nicht einfach so ansparen kann - da kann man doch schon von Reichtum sprechen?
Das war ein Beispiel- mir ist durchaus bewusst, dass man nicht von einem Dorf auf alles schließen kann.
Fair, stimmt. Habe ich wahrscheinlich auch etwas unwirsch formuliert.
Was mieten damit jetzt zu tun haben, ist mir nicht unmittelbar bewusst.
Kaufpreis, Mietpreis, alles ein und dasselbe. ;-)
Nichtsdestotrotz ist eine Million doch ein mächtiger Haufen Geld, den man in den allermeisten Berufen nicht einfach so ansparen kann - da kann man doch schon von Reichtum sprechen?
Ich denke, „Reichtum“ liegt vor, wenn Sorgenfreiheit erreicht ist.
Kann man von einer Million sorgenfrei leben? Vermutlich ja, wenn man sparsam und alleine lebt.
Hier wollte ich ursprünglich noch einen Haufen abdriftender Argumente einfügen in Richtung „Medianpreis Immobilienquadratmeter in DE“… Aber nach etwas grübeln gebe ich Dir Recht.
Nehmen wir die 4%-Regel als Ansatz („sicherer“ inflationsbereinigter Durchschnittszugewinn p.a., z.B. aus Langzeitanleihen, ETF, Festgeld, …), dann wären das 40.000€ im Jahr brutto, ≈30 nach Kapitalertragsteuern.
Also 2.500€ im Monat für Miete, Familie, Freizeit, alle anderen Dinge und Dienstleistungen. Ich denke, das ist kein Luxusleben für eine vierköpfige Großstadtfamilie, aber für einen ländlichen Solohaushalt eher schon.
Eine Sache möchte ich aber noch ansprechen – die Unerreichbarkeit einer Summe in dieser Höhe als Arbeitskraft in einem „normalen“ Job. Das spricht meiner Meinung nach nicht grundsätzlich für das Reichsein ab ebendieser Region an Vermögen, sondern im Gegenteil eher für unsere verzerrte Wahrnehmung durch Erosion der Mittelschicht, wiederum bedingt durch die seit 50 Jahren immer tiefer klaffende Lücke zwischen Arbeiterproduktivität und Löhnen.
Wie immer, bei Meinungsverschiedenheit/anderen Ansichten gerne zu Wort melden. Man lernt nie aus :-)
Reichtum ist nicht, wenn man eine Million Euro besitzt. Das ist nicht realitätsfremd. Schau dir mal an, wohin das ganze Geld fließt und wie viel davon die wirklich Reichen besitzen. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, wie viele Häuser man in deinem Dorf kaufen kann, wir reden von vielen Millionen oder gar Milliarden.
Wenn man “nur” eine Million auf dem Konto hat und sonst kein gebundenes Vermögen, wird man das nicht lange behalten.
Mit einer Million ist man aber heutzutage nicht mehr reich. Wohlhabend durchaus, aber nicht reich.
Das Medianvermögen in Deutschland liegt irgendwo in der Nähe von 65 000€. 1 mio zu besitzen ist eher untypisch.
Über die Hälfte der deutschen wohnen zur Miete, viele der anderen Hälfte (z.b. als Kinder oder verwandte Leuten, die Häuser besitzen) besitzt auch kein Haus. Der großteil der deutschen wird sich nie ein Haus leisten können. Das Mediannettoeinkommen in D liegt irgendwo bei 1400€. Du müsstest 60 Jahre lang durcharbeiten und keinen cent ausgeben, keine Miete, kein essen, um 1 mio anzusparen. Leute, die 1 mio haben verdienen entweder sehr überdurchschnittlich oder haben gut geerbt. Und ich sage das vollkommen wertungsfrei, einfach nur, um die Million einzuordnen
Zinsen machen das ganze dann doch noch etwas schneller (selbst 3% verdreifachen über 40 jahre das geld, und viel steuern drauf zahlen tut man ja nicht), aber ja. Ich weiß nicht, was man für unrealistische standards haben muss, um zu behaupten, dass 1 millionen Euro gar nicht so viel wären. Klar ist man dann nicht stinkreich, aber selbst vielen weniger verdienenden in Deutschland geht es noch besser als einem Großteil der Weltbevölkerung, und Millionäre sind da nochmal krass drüber (klar waren sie das vielleicht nicht immer, das baut sich ja auf, aber die allermeisten kommen nie auf das level von Sicherheit).
Und Leute die 1400€ netto erarbeiten, mussten auf 100% ihrer einnahmen Sozialabgaben zahlen jemand der 10 000 € brutto verdient muss nur auf 50% seines Einkommens Sozialabgaben zahlen. Jemand der 20 000 verdient nur auf 25%. Das finde ich schon asozial muss ich sagen. Und wenn man Gewinn fürs nichts tun (meine das neidfrei) durch Zinsen oder Dividenden bekommt, einfach nur, weil man Kohle hat und jemand anderes dafür arbeitet (entweder die angestellten der Firma oder der/die verschuldete, der/die die Zinsen auf den Kredit zahlt) soll das ersten geringer (25%) als das andere Einkommen versteuert werden und dann noch komplett frei von Sozialabgaben sein? Ich checke die Logik, warum die forderung danach scheiße sein soll, immer noch nicht
Unfassbar, wie realitätsfremd die Aussage ist. In meinem Heimatdorf könntest du davon vier Häuser kaufen.Edit: Wird hier wohl anders gesehen. HLI, dass meine Maßstäbe für wohlhabend und reich sich nicht mit denen von anderen decken.
In welchem Zustand sind die Häuser? Wie viel muss man da in die Energiesanierung stecken?
Abgesehen davon sind solche Einzelfälle halt nutzlos. Lass uns halt nicht dein Dorf und nicht München anschauen, sondern den Median.
Ich glaube auch nicht, dass man mit einer Million unbedingt reich ist.
Wie realitätsfern ist die Aussage, wenn Dein Heimatdorf wahrscheinlich nicht dem durchschnittlichen Mietspiegel entspricht?
Das war ein Beispiel- mir ist durchaus bewusst, dass man nicht von einem Dorf auf alles schließen kann. Was mieten damit jetzt zu tun haben, ist mir nicht unmittelbar bewusst.
Nichtsdestotrotz ist eine Million doch ein mächtiger Haufen Geld, den man in den allermeisten Berufen nicht einfach so ansparen kann - da kann man doch schon von Reichtum sprechen?
Fair, stimmt. Habe ich wahrscheinlich auch etwas unwirsch formuliert.
Kaufpreis, Mietpreis, alles ein und dasselbe. ;-)
Ich denke, „Reichtum“ liegt vor, wenn Sorgenfreiheit erreicht ist. Kann man von einer Million sorgenfrei leben? Vermutlich ja, wenn man sparsam und alleine lebt.
Hier wollte ich ursprünglich noch einen Haufen abdriftender Argumente einfügen in Richtung „Medianpreis Immobilienquadratmeter in DE“… Aber nach etwas grübeln gebe ich Dir Recht.
Nehmen wir die 4%-Regel als Ansatz („sicherer“ inflationsbereinigter Durchschnittszugewinn p.a., z.B. aus Langzeitanleihen, ETF, Festgeld, …), dann wären das 40.000€ im Jahr brutto, ≈30 nach Kapitalertragsteuern.
Also 2.500€ im Monat für Miete, Familie, Freizeit, alle anderen Dinge und Dienstleistungen. Ich denke, das ist kein Luxusleben für eine vierköpfige Großstadtfamilie, aber für einen ländlichen Solohaushalt eher schon.
Eine Sache möchte ich aber noch ansprechen – die Unerreichbarkeit einer Summe in dieser Höhe als Arbeitskraft in einem „normalen“ Job. Das spricht meiner Meinung nach nicht grundsätzlich für das Reichsein ab ebendieser Region an Vermögen, sondern im Gegenteil eher für unsere verzerrte Wahrnehmung durch Erosion der Mittelschicht, wiederum bedingt durch die seit 50 Jahren immer tiefer klaffende Lücke zwischen Arbeiterproduktivität und Löhnen.
Wie immer, bei Meinungsverschiedenheit/anderen Ansichten gerne zu Wort melden. Man lernt nie aus :-)
Tolle Antwort, danke! Diskussionskultur +1
Reichtum ist nicht, wenn man eine Million Euro besitzt. Das ist nicht realitätsfremd. Schau dir mal an, wohin das ganze Geld fließt und wie viel davon die wirklich Reichen besitzen. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, wie viele Häuser man in deinem Dorf kaufen kann, wir reden von vielen Millionen oder gar Milliarden.
Wenn man “nur” eine Million auf dem Konto hat und sonst kein gebundenes Vermögen, wird man das nicht lange behalten.
richtig, in der regel wird aus einer Million mehr und mehr und noch mehr, so daß dein argument, daß ne mille kein reichtum sei, zusammenfällt.