Es ist soweit, heute ist Steuerzahlergedenktag. Ab heute arbeitet der durchschnittliche Angestellte für sein eigenes frei verfügbares Einkommen.

Das entspricht einer Abgabenlast von 52,9%. Alleinlebende werden mit 53,8% belastet. Das bedeutet von jedem Euro bleiben 47,1 Cent zu freien Verfügung während 32 Cent Sozialabgaben und 20,9 Cent Steuern anfallen. Quelle

Weitere Steigerungen der Abgaben drohen bereits bei den Krankenkassen. Ich finde diese Entwicklung, besonders vor dem Hintergrund des demographischen Wandels katastrophal. Die Menschen, die wohl oder übel, eigenständig für ihr Auskommen im Alter werden vorsorgen müssen, haben immer weniger zur Verfügung dies zu tun. Darüberhinaus ist meine subjektive Wahrnehmung, dass trotz der steigenden Abgabenlast der daraus resultierende Nutzen für die Menschen abnimmt. Insbesondere im Gesundheits und Pflegewesen muss an allen Ecken und Enden gespart werden Krankenhäuser werden geschlossen und in der Pflege sind Insolvenzen Gang und Gäbe.

Wie seht ihr diese Kosten/Leistungsschere? Ich finde etwas Schade, dass ich auf die schnelle keine Belastungsdaten zu geringeren Einkommen gefunden habe, falls da jemand etwas hat gerne teilen.

  • Matombo@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    8
    ·
    7 hours ago

    Der Steuerzahlergedenktag ist Neoliberale propaganda um stuersenkungen zu fordern die dann eh wieder nur bei Überreichen ankommt.

  • Wrufieotnak@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    21
    arrow-down
    1
    ·
    1 day ago

    Ich bin froh in Deutschland aufgewachsen zu sein. Durch Steuern wurde mir eine gute Schulbildung und Studium finanziert. Wir haben ein Sozialsystem und

    Je älter ich werde, umso mehr verachte ich diejenigen, die rum jammern, dass sie ja ach so viel Steuern zahlen müssten und dafür nichts zurück kriegen würden. Je reicher die Person umso mehr jammern sie. Und dann immer schön FDP und CDU wählen und sich wundern, warum unsre Gesellschaft immer weiter zerbricht und der soziale Zusammenhalt verschwindet.

    Vermögenssteuer jetzt! Umverteilung von oben nach unten ist notwendig und das bedeutet eben, dass diejenigen, die jetzt sehr viel haben danach nur noch viel haben.

    • rbn@sopuli.xyz
      link
      fedilink
      arrow-up
      15
      arrow-down
      1
      ·
      1 day ago

      Ich glaube, das wäre ein wichtiger Punkt, in dem man die politische Kommunikation verbessern müsste. Die Leute nehmen gar nicht mehr wahr, was alles toll ist in Deutschland und was für durch Steuern finanzierte Privilegien sie genießen durften und dürfen.

      Ein Freund meinte auch mal, er zahle zu viele Steuern. Für sein Akademikergehalt habe er sich schließlich den Arsch aufgerissen. Völlig außer acht lassend, dass er (für ihn) kostenlos Kindergarten, Grundschule, Gymnasium und Uni besuchen durfte und während letzterem auch noch Bafög-Höchstsatz bezogen hat.

      Und ich kannte ihn auch zu Zeiten seines Studiums. Von Arsch aufreißen kann da meines Erachtens nicht die Rede sein. Viel Party, viel Freizeit, viel Zeit für Sport. Nicht mal einen Nebenjob hatte er. Trotzdem ist das subjektive Gefühl man hätte ein viel höheres Gehalt verdient als Ausgleich für die Strapazen, die man ertragen musste im Vergleich zu den ungelernten Mindestlöhnern.

      • Wrufieotnak@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        9
        arrow-down
        1
        ·
        1 day ago

        Du beschreibst genau die Einstellung die ich verachte. Diese Überheblichkeit und “ich hab das alles komplett alleine geschafft” kotzt mich so an.

        Ist das ein Schutzmechanismus weil man sonst Angst hat, es weggenommen zu bekommen? Oder Rechtfertigung sich selbst gegenüber, weil man die Ungerechtigkeit der Gesellschaft erkennt, aber irgendwie nicht Teil des Problems sein will? Ich verstehe es jedenfalls nicht.

      • Wrufieotnak@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        5
        ·
        1 day ago

        Aber wieso? Der letzte Absatz ist doch nur die logische Schlussfolgerung der vorherigen und widerspricht denen nicht?

        Oder wäre die Tirade darüber gewesen, dass viele Bürger zwar genauso jammern wie ich, aber nicht die offensichtliche Lösung des Problems sehen?

        PS: schreib doch ruhig die Tirade, ich vermisse diese Stilform von r/de ! Und mal richtig in gerechten Eifer sich echauffieren tut auch immer mal wieder gut =D

    • FuzzChef@feddit.orgOP
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      3
      arrow-down
      1
      ·
      1 day ago

      Das ist genau der Punkt der mich auch stört, wir haben jedes Jahr Rekordsteuereinnahmen, dennoch nimmt subjektiv die Qualität von Bildung, Versorgung und Gesellschaftlichen Angeboten immer weiter ab. Das kann man jetzt natürlich versuchen durch immer mehr Abgaben für alle zu lösen, was ja derzeit der Fall ist, oder man geht halt die strukturellen Probleme an.

      • kossa@feddit.org
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        6
        ·
        edit-2
        22 hours ago

        “Rekordsteuereinnahmen” haben wir jedes Jahr, das ist die Folge von Wachstum. Das ist auch ein dummer, neoliberaler Kampfbegriff. Die Steuersätze sind historisch niedrig, vor allem bei hohen Einkommen. Schau’ mal nach, wie Adenauer und Erhard “zugelangt” haben.

        Historische Steuersätze

        Spitzensteuersatz Einkommensteuer unter Adenauer: 95%

        Vermögensteuer: 0,75%

        Sonderabgabe auf Vermögen: 50% einmalig

        Danach folgte das Wirtschaftswunder, oh Wunder. Die angesprochene Leistungsschere kommt daher, dass die oberen 10.000 ihren Beitrag nicht mehr leisten. Einmal in Form von Steuern, die sie nicht mehr zahlen. Die andere Form, die du als gesunkenes Einkommen wahrnimmst (oder als Kaufkraftverlust), kommt daher, dass die Produktivitätszuwächse der letzten Jahrzehnte komplett von den Eignern abgeschöpft werden und nicht mehr mit den Arbeitnehmern geteilt wird, siehe

      • Wrufieotnak@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        5
        ·
        1 day ago

        Das Problem ist aber das klassische: 10€ in Verhinderung spart 100 € in Behandlung. Wir sparen unseren Staat zu Tode.

        Dadurch das wir viele vorbeugende Maßnahmen einsparen, kommen dann in 10 Jahren die zehnfachen Kosten zur Behandlung des eiternden Problems auf uns zu. Und damit haben wir dann wieder noch höhere Kosten, weshalb wir noch mehr einsparen müssen, weshalb noch mehr…

        Du verstehst denke ich, worauf ich hinaus will.

      • copacetic@discuss.tchncs.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        5
        ·
        1 day ago

        Dass die Steuereinnahmen steigen passiert ja zumindest teilweise einfach durch Inflation. Da steigen die Ausgaben aber genauso mit. Ich hab mit ein paar Minuten leider nichts gefunden, ob die inflationsbereinigten Steuereinnahmen wirklich steigen. Hat jemand eine Quelle?

      • cows_are_underrated@feddit.org
        link
        fedilink
        arrow-up
        4
        ·
        1 day ago

        Stell dich mal nicht so an. Durch unsere Hohen Steuern können wir es uns erlauben, dass dein Chef quasi keine Steuern zahlen muss und es ihm gut geht. Firmenchefs sind auch eine Minderheit die geschützt werden muss.

        /s

  • D_a_X@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    26
    ·
    1 day ago

    Wenn das immer alle nach USA zeigen, dass da die Last viel geringer sei, vergisst gerne, dass das die Krankenversicherung und die Rentenversicherung nicht inklusive ist. Die Kosten hierfür auf rein freiwilliger Basis mit dem selben Leistungsumfang zu stemmen ist teurer als bei uns.

    • Melchior@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      1
      ·
      17 hours ago

      Die Amerikaner haben auch eine staatliche Rente, die nach Umlageprinzip funktioniert. Stichwort ist OASDI.

      Natürlich muss man auch privat vorsorgen, damit man gut leben kann. Das ist in Deutschland allerdings mittlerweile auch der Fall.

    • brainwashed@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      8
      arrow-down
      9
      ·
      1 day ago

      Die Rentenversicherung ist hier auch nicht inklusive, du musst privat vorsorgen. Gleiches gilt immer mehr auch bei der Krankenkasse es sei denn du willst rumlaufen wie Gollum in Blind.

  • Saleh@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    17
    ·
    1 day ago

    Milliardärs-Erbschaftssteuer-Feiertag:

    1. Januar

    Vermögenssteuer-Feiertag:

    1. Januar

    Die Steuerlasten wurden über die letzten Jahrzehnte nicht erhöht. Sie wurden verschoben von den Vermögenden auf die Arbeitenden.

    • FuzzChef@feddit.orgOP
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      arrow-down
      1
      ·
      1 day ago

      Was exakt die beschriebene steigende Steuerlast für den Durchschnitt ist.

  • rbn@sopuli.xyz
    link
    fedilink
    arrow-up
    28
    arrow-down
    4
    ·
    1 day ago

    Ich persönlich finde - auch wenn ich an vielen Stellen nicht damit glücklich darüber bin, wie Steuergelder konkret verwendet werden - dass wir zu wenig Steuern erheben. Wir vergessen bei der Betrachtung dieser Zahlen gerne, wie unglaublich groß der Gegenwert für all diese Abgaben eigentlich ist.

    Wir zahlen mit unseren Steuern und Abgaben für Forschung, Bildung, Infrastruktur, Gesundheitsversorgung, Sozialsysteme, Kultur, Sport, Freizeit, Feuerwehr, Polizei, Katastrophenschutz, Umweltschutz und so unglaublich viele sinnvolle Dinge, die meiner Meinung nach zu einem entwickelten Land dazu gehören.

    Eine geringere Steuerlast ginge für mich unweigerlich damit einher, dass viele dieser staatlichen Aufgaben eingestellt werden müssten und die einzelnen Individuen selbst dafür aufkommen müssten. Und das sorgt dafür, dass diese Leistungen noch teurer würden (durch Wegfall von Skaleneffekten) und auch dafür, dass viele Menschen sich diese Leistungen nicht mehr leisten könnten. Am Beispiel der Gesundheitsversorgung haben wir dann Diabetiker, die sich ihr Insulin nicht mehr leisten können.

    Unsere Welt wird immer komplexer und vielschichtiger. In einer Grundschule reichten vor ein paar Jahrzehnten noch Schiefertafeln und Griffel, vielleicht hier und da mal einen Overheadprojektor zum Unterrichten. Für Unterricht nach heutigen Standards braucht es dagegen Smartboards, Tablets, Lernplattformen, WLAN uvm. Einen Informatiker haben bislang trotzdem die wenigsten Grundschulen gesehen. Darum kümmern sich, wenn überhaupt, irgendwelche Lehrkräfte oder Eltern in ihrer Freizeit. Und von viel zu großen Klassen, Kindern mit speziellen Betreuungsbedürfnissen usw. fange ich gar nicht erst an.

    Unser System ist sicher nicht überall effizient, aber ich fürchte, dass Verschwendung ab einer gewissen Komplexität in Systemen nicht zu verhindern ist. Und solange es an allen Ecken und fehlt, wir aber keine revolutionären Ansätze finden, die Effizienz zu erhöhen, ist für mich die Konsequenz, dass wir eben mehr Geld in besagtes System reinstecken müssen.

    • cows_are_underrated@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      6
      ·
      1 day ago

      Prinzipiell stimme ich dir zu, ich sehe aber nicht ein, viele Steuern zahlen zu müssen, während wir es uns als Staat leisten dass Milliardäre die Staatskassen plündern, keine Erbschaftsteuern zahlen, jedes verfickte Schlupfloch das es gibt nutzen nur um uns zu erzählen, dass wir mal mehr arbeiten müssen, damit wir wieder voran kommen. Diese Parasiten leben auf unseren Rücken, drücken unseren Lohn und holen sich den Rest über ihre Profitgier (Preissteigerungen) und für uns hohe Steuern wieder rein. Es wird Zeit, dass wir den Milliardären erst Ihre Kohle und anschließend ihre Produktionsmittel wegnehmen.

      • rbn@sopuli.xyz
        link
        fedilink
        arrow-up
        2
        ·
        edit-2
        8 hours ago

        Meinetwegen gerne, ich brauche keine Milliardäre. Aber solange das nicht klappt, aus welchen Gründen auch immer, ist der Mittelbedarf trotzdem da. Und die Mittel bereitzustellen ist auch in “unserem” (arbeitende Bevölkerung) ganz egoistischen Interesse.

        Die fehlenden Mittel für Bildung sind die schlecht ausgebildeten Erwachsenen von morgen. Die dann im internationalen Wettbewerb nicht mithalten können. Die selbst ausgebeutet werden, frustriert sind, rechte Parteien wählen. Die dann weder in der Lage noch Willens sein werden, die heutige Generation der Erwachsenen einmal durchzufüttern. Die Generation, die sie hat hängen lassen, als das Klassenzimmer schimmelig, überfüllt und viel zu heiß war.

        Die fehlenden Mittel für Umweltschutz sind die Naturkatastrophen, Hungersnöte, Kriege und Flüchtlingskrisen von morgen.

        Fehlende Mittel für Infrastruktursanierungungen sind der Brückenkollaps, Verkehrsunfall und die völlig überteuerten Panik-Neubau-Projekte von morgen.

        Fehlende Mittel bei der Gesundheitsversorgung, führen zu mehr Langzeitkranken und Pflegebedürftigen.

        Usw.

        Das Geld wird jetzt gebraucht. Jeder Euro der heute fehlt, kostet in sechs Monaten zwei Euro und in fünf Jahren dann zehn. Und die Gründe, für die es gebraucht wird sind wichtiger als unser Konsum. Eine größere Wohnung, coole Klamotten, Technik, Urlaub usw. wären alles Dinge, bei denen ich persönlich gerne zurückstecken würde, um die Zukunft der nächsten Generation und damit auch meine eigene etwas besser zu machen.

        Das Thema Milliardäre können wir gerne parallel angehen. Von mir aus auch gerne auf Millionäre usw. ausweiten. Aber die werden sich mit allen Mitteln dagegen wehren und Mittel haben sie nunmal viele. Dass das kurzfristig funktioniert, halte ich für ausgeschlossen. Also bleibt für mich nur mehr Steuern für alle. Die besser ausgebildeten Erwachsenen der nächsten Generation wählen dann vielleicht weniger konservativ und wir können die Kapitalismusprobleme angehen.

    • DrunkenPirate@feddit.org
      link
      fedilink
      arrow-up
      11
      arrow-down
      6
      ·
      edit-2
      1 day ago

      Sehe ich komplett anders. Es bringt nichts mehr Geld in ein System zu schütten, dass Ineffizient damit haushaltet und mittelmäßige Qualität produziert.

      Da bringt es mehr, die knappen Resourcen (Geld, Zeit, Menschen) darauf zu setzen, die Effizienz zu verbessern. Ich bin sogar davon überzeugt, dass damit mehr Wert geschaffen werden kann, als jemals mit „viel Geld reinschütten“

      Jüngste Beispiele: die Infrastruktur-Milliarden (Bahn- und Energieausbau wir doppelt und dreifach so teuer durch zu viel Geld & wenig Zeit) und Klimafonds (finanziert Gasumlage mit.wtf)

      Wenn die Sozialaufgaben des Staates durch Erhöhung der Sozialbeiträge sprich Finanzierung durch Arbeitnehmer getragen werden, dann bleiben den Politikern mehr Gelder für ihre Lieblings/Spielprojekte. Die stehlen sich aus der Verantwortung richtig zu priorisieren. (Hallo Mütterrente)

      Denn: Für die Bankenrettung (Lehmankrise), Bahnrettung (Infrastrukturfonds) und den Ukrainekrieg ist ja Geld in Mengen vorhanden. Diese Nummer „Bürger müssen den Gürtel enger schnallen“ verfängt einfach nicht mehr.

      • aktenkundig@discuss.tchncs.de
        link
        fedilink
        arrow-up
        9
        arrow-down
        1
        ·
        1 day ago

        Ich kann das Märchen vom effizienten System nicht mehr hören. Das ist Wunschdenken und wird in einem so komplexen, von unterschiedlichsten Interessensgruppen beeinflussten System nicht im großen Stil passieren.

        Klar, lasst uns darauf hinarbeiten Verschwendung zu minimieren. Aber Steuern zu senken (für die Wirtschaft natürlich) und zu erwarten alles wird effizienter, weil weniger Geld da ist, funktioniert nicht. Es wird alles nur schlechter funktionieren.

        Ich will lieber einen fähigen Staat. Effektivität darf nicht für Effizienz geopfert werden.

        • cows_are_underrated@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          4
          ·
          1 day ago

          Zumal “Effizienz” im Kapitalismus nur heißt, dass die Chefs mehr Kohle machen. Der Kapitalismus ist schon alleine von seiner Funktionsweise nicht in der Lage für alle eine gute Versorgung zu erreichen.

        • DrunkenPirate@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          1
          ·
          edit-2
          19 hours ago

          Ich habe nicht von Steuersenkungen geredet. Es würde reichen mit dem Geld, das man hat, gut und überlegt zu haushalten.

          So unterschiedlich ist die Wahrnehmung. Ich kann das Märchen nicht mehr hören, dass kein Geld für Rente und Krankenhäuser da ist und wir deshalb noch mehr Steuern zahlen sollen, damit es nun jetzt aber endlich gut funktioniert. Hat es seit Jahren nicht mehr, aber jetzt mit mehr Geld, ja dann wird alles besser. (Sagt man dann alle 5 Jahre wieder)

          Edit: Nur damit ihr nicht in die „Neo-Liberal-Feindsicht“ abrutscht. Ich rede über die hohen Belastungen der Arbeitnehmer die ich nicht mehr gerechtfertigt sehe. Wogegen die Besitzenden und Erbenden nicht zahlen müssen. Da sollte man die Steuern erhöhen. Nicht bei den Besitzlosen.

          • aktenkundig@discuss.tchncs.de
            link
            fedilink
            arrow-up
            1
            ·
            57 minutes ago

            Naja, es ist nicht genug Geld für die Rente da. Deswegen werden die Renten aus dem Steuereinnahmen querfinanziert. Warum? Siehe mein Punkt mit den Interessensgruppen. Nicht genügend Kinder gemacht, nicht genügend eingezahlt für das lange Rentenleben, aber nicht zurückstecken wollen; also als Rentner fleißig CDU oder SPD wählen, da “ist die Rente sicher”, um jeden Preis. Aber da bin ich ganz bei Dir: Für Rentner will ich die Steuern auch nicht zahlen. Die Alten haben eh das meiste Geld. Nicht alle, aber viele.

            Das Gesundheitssystem ist eine andere Geschichte, bei der alles aufgrund der Interessensgruppen festgefahren ist. Da will keiner seine Pfründe aufgeben und Reformen sind - in der Praxis - fast unmöglich. Da dürfen die Gesundheitsminister gerne weitermachen, aber ich glaube nicht, dass da so viel herauskommt wie wir brauchen.

            Wir brauchen nämlich Unmengen Geld um auf den Klimawandel zu reagieren. Und die Bedrohungslage durch Russland. Und vielleicht sollte auch mal was in Bildung investiert werden. Und die Infrastruktur nicht weiter auf Verschleiß gefahren werden.

            Deinem Edit stimme ich voll und ganz zu.

      • rbn@sopuli.xyz
        link
        fedilink
        arrow-up
        11
        ·
        1 day ago

        Ich denke Effizienzsteigerungen wird sich niemand verschließen, wenn du gute Ideen hast. Ansonsten finde ich, dass theoretische Ideen und Optimierungsbedarfe nichts bringen, wenn wir einen akuten Bedarf für Mittel haben. Es fehlt in so vielen Bereichen an Finanzierung und da auf “Effizienzsteigerungen” zu verweisen, die vielleicht (aus meiner Sicht wahrscheinlich) niemals kommen, ist aus meiner Sicht nicht zielführend. Wir brauchen das Geld jetzt und nicht irgendwann, wenn etwas optimiert wurde. Ist aus meiner Sicht eine ähnliche Debatte wie die “Technologieoffenheit” beim Verbrenner oder Wasserstoff. Wir können nicht auf eine Technologie setzen in der Hoffnung, dass irgendwann in Zukunft jemand eine schlaue Idee hat, um die Technologie effizient zu machen, wenn wir jetzt etwas verändern müssen.

        Wenn wir beim Staatshaushalt eine schlaue Idee haben, um Kosten zu senken, können wir gerne über Steuersenkungen sprechen. Aber was Beraterverträge, Bankenrettungen usw. angeht, so fürchte ich, dass das so ziemlich die letzten Bereiche sein werden, wo bei Steuersenkungen eingespart würde. Wenn wir das angehen wollen, brauchen wir vermutlich einen kompletten Systemwechsel. Dann sprechen wir aber von so weitgreifenden Änderungen, dass Steuern nur noch ein Nischenthema wären, dass es zu klären gilt.

        • DrunkenPirate@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          2
          ·
          edit-2
          19 hours ago

          Das ist ja alles bekannt, wo Nachbesserungsbedarf ist und auch wie man nachbessern könnte. Wird aber aus kurzfristigen politischen Gründen nicht gemacht zb. Boomer größte Wählerkohorte beim Thema Rente, KK, PV.

          Der Bundesrechnungshof ist die Kontrollinstitution mit Hinweisen https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2025/ergaenzungsband-2024/kurzmeldung.html

          Edit: Du schreibst auch über Steuersenkungen. Das habe ich nicht geschrieben. Mir wäre es lieb das vorhandene Geld mal vernünftig einzusetzen.

          Editedit: Nur damit ihr nicht in die „Neo-Liberal-Feindsicht“ abrutscht. Ich rede über die hohen Belastungen der Arbeitnehmer die ich nicht mehr gerechtfertigt sehe. Wogegen die Besitzenden und Erbenden nicht zahlen müssen. Da sollte man die Steuern erhöhen. Nicht bei den Besitzlosen.

          • rbn@sopuli.xyz
            link
            fedilink
            arrow-up
            1
            ·
            8 hours ago

            Besitzlose werden in Deutschland nicht besteuert. Die allermeisten, die in Deutschland in dem Bereich Steuern zahlen, der in der Überschrift angesprochen wird, sind davon weit entfernt. Die haben einen ziemlich passablen Lebensstandard. Da geht es nicht um Verhungern oder Frieren, sondern darum, wie oft, lang und weit man in Urlaub fährt oder wie viel Geld ins nächste Smartphone/Auto/… gesteckt wird.

            Für mich fehlt jetzt im Haushalt Geld, das wir kurzfristig ohne höhere Steuern kaum bereitstellen können. Wenn wir die Effizienzsteigerungen, die du erwähnt hast, dann erfolgreich umsetzen können, kann man sie ja gerne dann wieder senken.

      • copacetic@discuss.tchncs.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        4
        ·
        1 day ago

        Ich verstehe nicht wirklich wie deine Alternative aussieht:

        Da bringt es mehr, die knappen Resourcen (Geld, Zeit, Menschen) darauf zu setzen, die Effizienz zu verbessern.

        Sollte man der DB sagen, sie soll mal weniger Züge fahren lassen und das Geld lieber in Streckenausbau stecken?

        • DrunkenPirate@feddit.org
          link
          fedilink
          arrow-up
          1
          ·
          20 hours ago

          Lösungen sind bekannt, aber da müsste man als Politiker ja unliebsame Entscheidungen durchsetzen. Also lieber Geld draufschütten und sich nicht mit anderen anlegen. Geld wird knapp? Einkommenssteuer rauf!

          Der Bundesrechnungshof hatte im Jahr 2019 mit einem Sonderbericht auf die zahlreichen Missstände bei der DB AG hingewiesen. Aktuell stehen die DB AG und der Bund als ihr Eigentümer massiven strukturellen, finanziellen und betrieblichen Problemen gegenüber.

          Nicht zuletzt aufgrund dieser Vielzahl an Problemen muss der Bund die DB AG finanziell immer stärker unterstützen.

          Die Verantwortung für die Dauerkrise trägt die DB AG nicht alleine. Der Bund hat durch eigene Versäumnisse die Probleme weiter verschärft

          https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2023/db-dauerkrise/db-dauerkrise.html

  • CyberEgg@discuss.tchncs.de
    link
    fedilink
    arrow-up
    8
    arrow-down
    1
    ·
    1 day ago

    Da fehlt mir die Aufschlüsselung, welche Einkommen wie hoch besteuert werden und wie sich die arbeitende Bevölkerung darüber verteilt. Außerdem fehlt mir ein Vergleich zur Besteuerung von Kapitalerträgen (und bei der Kapitalertragsteuer eine ähnliche Aufschlüsselung). Weiterhin fehlt mir eine Einschätzung, wie viel Steuergelder durch die ausgesetzte Vermögenssteuer nicht eingenommen werden.
    Und wenn man richtig auf Steuergerechtigkeit abfahren würde, könnte man auch noch aufzeigen, um wie viel man die Einkommenssteuer senken und damit Arbeiter*innen entlasten könnte, würde man die Kapitalertragsteuer progressiv gestalten und die Vermögenssteuer wieder einführen.

    Entsprechendes gilt für Sozialabgaben wie Kranken- und Rentenversicherung (Stichwort GKV und PKV vs alle zahlen in den selben Topf usw).

  • brainwashed@feddit.org
    link
    fedilink
    arrow-up
    5
    ·
    1 day ago

    In die Berechnung fließen Beiträge zur Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung ein – inklusive der Arbeitgeberanteile. Dies umfasst auch die Umlagen für den Mutterschutz, für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall sowie die Insolvenzgeldumlage und Beiträge zur Unfallversicherung. Zwar werden sie formal vom Arbeitgeber gezahlt.

    Fun-fact: Der vollzeit Arbeiter in Mindestlohn zahlt bereits 40% seines Arbeitgeberbruttos.