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Die Bildungsgewerkschaft VBE wandte sich gegen die Möglichkeit des dualen Studiums und grundsätzlich auch gegen Ein-Fach-Lehrkräfte. “Der Deprofessionalisierung muss Einhalt geboten werden”, sagte der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand.
Der Typ soll mir bitte mal erklären, inwieweit z.B. Sport (weil wenig korrekturintensiv) als Zweitfach dafür sorgt, dass ein Lehrer jetzt professioneller ist, als jemand, der nur das Zweitfach hat. Das sagt darüber null aus. Und den 50. Lehrer, der Sport als ein Fach wählt, weil das den Arbeitsaufwand geringer hält als z.B. eine Sprache es täte, braucht eine Schule auch nicht.
Im Gegenteil kann für das zweite Fach der Lehrer mit nur diesem dort tatsächlich professioneller sein, weil er sich eben nur auf genau das und wie man es besser vermittelt konzentrieren kann.
Ob ein Lehrer gut oder schlecht bzw. professionell oder unprofessionell ist, hat im Endeffekt nichts mit der Anzahl der Fächer zu tun. Da spielen deutlich mehr Dinge mit rein.
Dazu kommt halt, dass hinter all dem Gerede von der “Professionalisierung” unsere Lehrer streckenweise echt hardcore unprofessionell sind. Dann haben die vor 20 Jahren die Uni abgeschlossen, im Nebenfach echt nur eine handvoll Seminare belegt und wirklich fortgebildet hat man sich dann auch nicht immer.
Schwieriges Thema. Lehrerinnen und Lehrer sind sogar dazu verpflichtet sich fortzubilden. Allerdings ist das mit der Fortbildung so ein Ding. Es gibt in allen Ländern viele Fortbildugsveranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themen. Das erste Problem ist dann sich für ein Thema zu entscheiden. Mache ich eine Fachfortbildung oder doch besser was zur Klassenführung, oder Medienkompetenz? Warum nicht gleich alles? Naja, jede Fortbildung die man dann besucht bedeutet auch Unterrichtsausfall. Das ist natürlich nicht gern gesehen. Die Lehrer haben ja schon genug Ferien… In der Realität wird das also nicht so oft zugelassen oder ist schlicht nicht möglich wenn die Klausurphase ansteht. Ganz davon abgesehen hat man beide Fächer gleichwertig studiert. Der Eindruck das Lehrer unprofessionell sind, kommt wahrscheinlich daher, dass in den letzten Jahren alles eingestellt wurde, was nicht bei drei einen anderen Job hatte. Eine Fortbildung zu besuchen ist also nicht so einfach. Insbesondere nicht, wenn man einen vollgeknallten Tag hat, an dem man nicht mal Pausen zum pinkeln findet. So richtig verstehen kann man das erst, wenn man Mal Lehrer war. Ich kann also durchaus verstehen, warum er Beruf immer wieder als unattraktiv gesehen wird.
Ich glaube, dass das Problem hier darin liegt, dass Fortbildung eben nicht nur eine Veranstaltung sein kann, die man ab und zu besucht. Wenn ich das als Nicht-Lehrer in meinem Job machen würde, würde ich überhaupt nichts gebacken kriegen. Fortbildung ist halt auch ein eigenständiges Beschäftigen und Ausprobieren von Themen und Trends. Klar kann jetzt ein Kunstlehrer drauf warten, dass es irgendwann mal eine Veranstaltung zu GenerativeKI gibt - oder man probiert das aus eigenem Interesse aus.
Das passiert auf jeden Fall auch. Aber ob das jetzt Kompetenz produziert ist zweifelhaft.