• excral@feddit.de
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    10 months ago

    Zum Thema CO2-Capture gibt es eine ganz tolle Bio-Engineering-Lösung. Es werden kleine Kapseln aus organischen Verbindungen in den Boden gesetzt, die dann durch die Feuchte im Boden anfangen neue Strukturen aus organischen Verbindungen auszubilden. Diese nutzen dann selbst generierte Solarenergie um das CO2 aus der Umgebung mit Wasser aus dem Boden zu binden und immer weitere Strukturen aus organischen Verbindungen auszubilden. Zusätzlich werden sogar noch neue Kapseln gebildet, die wiederum anderswo in den Boden platziert werden können um den gleichen Prozess anzustoßen. Die so entstandenen Strukturen aus organischen Verbindungen sind vielseitig einsetzbar, z.B. als Baumaterial um sie dem CO2 Kreislauf zu entziehen

    Spoiler

    Falls das nicht klar war, es geht hier um nichts anderes als Pflanzen

    • not_exactly@feddit.de
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      10 months ago

      Habe gehört es gibt außerdem noch die Geheimtechnik „Wiedervernässung“, bei der trockengelegte Moore mit der komplexen und quasi unbekannten chemischen Verbindung H₂O zusammengeführt werden. Wäre wohl auch keine schlechte Idee:

      Im trockengelegten Zustand hingegen stoßen Moore enorm viele Treibhausgase aus, vor allem Kohlenstoffdioxid, aber auch Methan: 1632 Millionen Tonnen CO₂ werden jährlich durch von Menschen entwässerte Moore emittiert (Stand 2015, Daten des Greifswald Moor Centrums), mehr als doppelt so viel, wie durch den weltweiten Flugverkehr pro Jahr verursacht wird (859 Millionen Tonnen). Trockengelegte Moore sind für fünf Prozent der durch den Menschen verursachten CO₂-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Durch Torfbrände wird wiederum enorm viel Kohlenstoffdioxid freigesetzt.

      Auf der anderen Seite lassen sich derartige Flächen nicht mehr zur Zucht von Schweinen für Billigschnitzel nutzen. Kann mal also vermutlich nix machen, außer natürlich weiterhin technologieoffen™ zu sein.

    • Spzi@lemm.ee
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      10 months ago

      Das Problem bei Pflanzen und Mooren ist, dass das Jahrzehnte dauert, bis die wachsen und sich bilden. Und noch länger besteht die Gefahr, dass der Kohlenstoff z.B. durch Brände doch wieder in die Atmosphäre gelangt.

      Letztlich müssten wir den Kohlenstoff, den wir in Form von Kohle, Öl oder Gas aus Tiefen der Erdkruste geholt haben, wieder ähnlich langfristig und unzugänglich verstauen. Auf der Erdoberfläche in Form von Bäumen, Möbeln oder Mooren ist das, naja, eine ziemlich oberflächliche Lösung. Wir brauchen hier ein Endlager, was idealerweise zumindest für etliche Jahrzehnte verlässlich dicht halten sollte.

      In Zeiten des Klimawandels gilt das dummerweise mehr denn je. Wälder können durch Feuer, Sturm und Schädlinge vernichtet werden. Häuser können brennen, und was wir sonst aus Holz bauen auch. Moore können austrocknen, insbesondere wenn sich Klimazonen verschieben.

      Es wäre eine Lösung in diesem Sinne, den durch Pflanzen gebundenen Kohlenstoff wieder tief unter die Erde zu bringen, so dass er durch kein Unglück wieder in die Atmosphäre gelangen könnte. Also Wälder abholzen, wenn sie nicht mehr so schnell wachsen, daraus Holzkohle machen, und die in Bergwerken einlagern oder so. Neuen Wald pflanzen und möglichst oft wiederholen.

      Die natürlichen Prozesse, Kohlenstoff dahin zu bringen wo er sicher wäre, arbeiten zu langsam und nicht verlässlich genug. Das ist auch ein Problem an den allermeisten Kompensationsprojekten.

      • taladar@feddit.de
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        10 months ago

        Das Problem bei Pflanzen und Mooren ist, dass das Jahrzehnte dauert, bis die wachsen und sich bilden.

        Und du erwartest dass wir eine technische Möglichkeit finden in ähnlichem Umfang wie der gesamte Pflanzenwuchs der Erde CO2 aus der Atmosphäre zu entziehen aber in signifikant erhöhter Geschwindigkeit? Und das am besten noch ohne dabei so viel Energie aufzuwenden und/oder an die Atmosphäre abzugeben dass das den Planeten zusätzlich aufheizt?

        • Spzi@lemm.ee
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          10 months ago

          Nee, aber so die Wunderlösung sind Pflanzen eben auch nicht. Das Problem ist ja nicht nur dass es lange dauert (was bei technischen Lösungen im Umfang auch so ist), sondern dass der Kohlenstoff die ganze Zeit nur ein Unglück entfernt von der Atmosphäre ist. Bei Pflanzen darf einfach jahrzehntelang nichts schief gehen, sonst ist alles, was bis dahin gespeichert wurde, wieder in der Luft.

          Technische Lösungen haben andere Nachteile. Dafür können sie CO2 permanent ins Gestein bringen. Und selbst wenn die Anlage zerstört wird oder der Betrieb eingestellt wird, ist alles, was bis dahin eingebracht wurde, dauerhaft der Atmosphäre entzogen.

          • taladar@feddit.de
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            10 months ago

            dauerhaft der Atmosphäre entzogen.

            Solang kein Mensch eine Generation später auf die Idee kommt diesen Kram wieder auszubuddeln und als billige Energiequelle zu verwenden.

            • Spzi@lemm.ee
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              10 months ago

              Diese Möglichkeit besteht bei Holz und Torf auch, nur liegt das viel leichter zugänglich an der Oberfläche herum. Womöglich fackelt sogar jemand den Wald ab ohne am Wald selbst interessiert zu sein, einfach um den Platz für was anderes nutzen zu können. Oder legt das Moor trocken aus ähnlichen Gründen.

              Mineralisierter Kohlenstoff ist was anderes als Kohle, und nicht so direkt verwendbar, wenn überhaupt.

              Dein Argument ist ein Argument gegen natürliche Kohlenstoffsenken und für technische Lösungen, bei denen der Kohlenstoff nicht künftig als Energiequelle verwendet oder als Seiteneffekt freigesetzt werden kann.